Das Buch, bis vor kurzem nur als eBook erhältlich,

gibt es jetzt auch als Taschenbuch bei Amazon.de

 

 

Kurzbeschreibung:

Viele Menschen sind von Aquarien fasziniert. Sie schrecken jedoch vor der Anschaffung  eines Aquariums zurück, weil sie der Meinung sind, die tiergerechte Haltung von Fischen erfordere zu viel Arbeit. Der Autor zeigt auf, dass sich der Aufwand für die Pflege eines naturnahen Aquariums in Grenzen hält, wenn es gut geplant ist.

Bedürfnissen der Fische orientiert.  

Im vorliegenden Buch versucht er, seine ganz persönlichen Ideen und Gedanken dem Leser näher zu bringen.

 

 

Der Autor:

Otto Rötter projektiert als freiberuflicher Ingenieur Anlagen für die Lebensmittelherstellung. Neben der Aquaristik sind seine Hobbys Tauchen und Kochen.

Leseprobe 1:

Wie erhält man ein pflegeleichtes Aquarium?

Die Antwort auf diese Frage lautet: „Indem man es richtig plant und die Bewohner sorgfältig auswählt.“ Hierfür gibt es einige hilfreiche Grundregeln:

 

Sammeln Sie Wissen und Informationen: Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie planen.

Sehen Sie ausreichend Zeit für die Planung vor. Je mehr Gedanken Sie sich machen, bevor Sie sichein Aquarium anschaffen, desto einfacher werden hinterher Aufstellung, Einrichtung und Betrieb des Beckens. Es kann hilfreich sein, sich Gedanken und Pläne zu notieren oder in Skizzen festzuhalten.

Wählen Sie die Beckengröße richtig: Ein großes Becken macht oft weniger Arbeit als ein kleines.

Wählen Sie eine vernünftige technische Ausstattung: Eine solide Technik mit erprobten Markengeräten wird Ihnen wahrscheinlich weniger Ärger bereiten als unausgereifte Neuentwicklungen und modische Spielereien.

Setzen Sie viele Pflanzen ein: Ein Aquarium kommt schneller in ein biologisches
Gleichgewicht, wenn von Anfang an eine dichte Bepflanzung vorhanden ist.

Wählen Sie die richtigen Pflanzen: Wählen Sie Pflanzen, die wenig Ansprüche an Licht und Wasserwerte stellen. Bevorzugen Sie Pflanzen, die schnell wachsen und die die Wasserqualität verbessern. Auslichten macht weniger Arbeit als pflanzen.

Beschränken Sie sich auf wenige Fische: Der häufigste Grund für Ärger mit dem Aquarium ist ein zu hoher Fischbesatz. Belastetes Wasser, Algenplage, Aggressionen und Stress für Fische und Aquarianer sind dann die Folgen.

Wählen Sie die richtigen Fische: Wählen Sie keine Fische, die extreme Anforderungen an Wasserwerte, Revier und Futter stellen oder die zu groß werden. Suchen Sie sich auch Fische aus, die bei der Pflege des Aquariums helfen (Algenfresser).

Beimpfen Sie das Becken: Eine Starterkultur mit den richtigen Mikroorganismen hilft, das Becken in ein biologisches Gleichgewicht zu bringen.

Gehen Sie bei Einrichtung und Inbetriebnahme schrittweise vor: Arbeiten Sie bei der Einrichtung sorgfältig. Lassen Sie dem Becken danach Zeit, ein Gleichgewicht
aufzubauen, bevor Sie Fische einsetzen.

Arbeitserleichterung: Versuchen Sie, sich die notwendigen Arbeiten so einfach wie möglich zu gestalten, es fällt dann leichter, diese regelmäßig durchzuführen.

Lassen Sie der Natur genug Spielraum, um sich zu entfalten. Greifen Sie möglichst wenig in das Aquarium ein, auch wenn die Pflanzen sich anders entwickeln als ursprünglich geplant.

Leseprobe 2


Schnecken und andere Wirbellose

Schnecken sind bei einigen Aquarianern unbeliebt und oft hört man den Ausdruck „Schneckenplage“. Dabei sollte kein Aquarianer auf diese nützlichen Mitbewohner verzichten.

Zwei Schneckenarten erhält man fast automatisch beim Pflanzenkauf, entweder als fertige Tiere oder als an den Blättern haftender Laich. Die Posthornschnecke erkennt man an ihrem flachen Haus, während die kleine Blasenschnecke ein spitz zulaufendes Haus besitzt. Blasenschnecken bewegen sich im Vergleich zu anderen Schnecken sehr schnell und werden deshalb manchmal auch „Rennschnecken“ genannt. Beide Schneckenarten sind gute Algenfresser, die sich normalerweise nicht an gesunden Pflanzen vergreifen. Sie durchsuchen auch die Oberfläche des Bodengrundes und die Mulmschicht nach Futterresten, unvollständig verdauten Resten im Fischkot und nach abgestorbenen
Pflanzenteilen und wirken so als die Gesundheitspolizei des Aquariums.
Vermehren sich die Schnecken zu stark, ist das fast immer ein Zeichen für zu viel
Futter im Aquarium. Als erstes Maßnahme sollte deshalb immer eine Reduzierung
der Fütterung erfolgen. Einige Tage später kann man überzählige Schnecken dann leicht absammeln, wenn man kurz vor dem Abschalten der Beleuchtung eine geschälte und vom Kerngehäuse befreite Zucchini-Scheibe mit einem Stein
beschwert und nahe der Frontscheibe versenkt. Nach ein bis zwei Stunden haben
sich viele Schnecken auf und um die Zucchini gesammelt und können entnommen
werden.

Die malaiische Turmdeckelschnecke hat im Aquarium die Funktion, die in der Erde an Land vom Regenwurm übernommen wird. Während des Tages lebt die Schnecke im Bodengrund, lockert diesen auf und nimmt Nahrung auf, die durch die Spalten des Kieses in den Grund eingedrungen ist. Damit verhindert sie die Bildung von Fäulnisherden und garantiert einen Bodengrund , der über viele Jahre hinweg nicht gereinigt oder ausgetauscht werden muss. Das Haus der Turmdeckelschnecke ist sehr hart, lang und spitz, undkann mit einem Deckel fest verschlossen werden. Deshalb und weil sie den Bodengrund meist nur nachts verlässt, wird diese Schnecke von Schmerlen und anderen schneckenfressenden Fische nur selten erbeutet. Bei vernünftigem Umgang mit dem Fischfutter wird es nur sehr selten zu einer Überpopulation von Turmdeckelschnecken kommen. Sollten es doch einmal zu viele werden, oder möchte man einige Exemplare an einen befreundeten Aquarianer abgeben, sammelt man sie am besten früh am Morgen direkt nach Einschalten der Beleuchtung ab. Nachts verlassen diese Schnecken nämlich den Boden und sammeln sich dicht unter der Wasseroberfläche. Wenn viele Turmdeckelschnecken den Bodengrund tagsüber
verlassen und nach oben klettern, ist das ein Alarmzeichen. Meist bedeutet es,
dass der Boden durch Überfütterung in Fäulnis übergegangen ist, oder dass dort
eine andere giftige oder lebensfeindliche Reaktion abläuft. In diesem Fall, den
ich persönlich in mehr als drei Jahrzehnten Aquaristik allerdings noch nicht
persönlich erlebt habe, ist der Bodengrund möglichst schnell auszutauschen oder
gründlich zu reinigen. Einzelne Schnecken, die in der Nähe der Futterstelle oder
an Algen von Zeit zu Zeit auftauchen, sind dagegen ein gutes Zeichen. Sie
versuchen an zusätzliches Futter zu gelangen und zeigen damit an, dass im
Bodengrund kein Nahrungsüberschuss vorliegt. Meiner Meinung nach sollten
Turmdeckelschnecken in keinem Aquarium fehlen.

.......

Leseprobe 3

 

Stellen Sie sich einmal vor, sie sitzen früh morgens an einer Waldlichtung und
beobachten die Natur. Vorsichtig treten einige Rehe aus dem Wald und beginnen
zu äsen. Vielleicht spielt hinter Ihnen im Wald eine Füchsin mit ihren Jungen
oder eine Igel-Familie schnauft vorüber, während im Geäst über Ihnen ein Specht
hämmert. Und jetzt stellen sie sich vor, sie stehen vor einem Gehege mit
hundert Damhirschen. Was ist interessanter?

Was ich mit diesem Beispiel ausdrücken möchte ist, dass die Freude beim Beobachten
nicht von der Anzahl oder der Größe der beobachteten Tiere abhängt, sondern von
ihrem natürlichen Verhalten und der Spannung mit der man ihr Erscheinen
erwartet.

„In Deinem Aquarium sieht man die Fische ja kaum“ wird mir manchmal vorgeworfen,
wenn ein Besucher das erste Mal vor einem meiner dichtbewachsenen
Dschungelbecken steht. Ich bitte den Besucher dann, vor dem Aquarium Platz zu
nehmen, und eine gemütliche Tasse Kaffee mit mir zu trinken. Mit der Zeit
entdeckt der Besucher dann nach und nach die einzelnen Fische und fragt nach
deren Verhalten: „Warum hängt der da so bewegungslos an der Scheibe?“,
„Streiten die zwei dort?“ oder „Warum jagt der eine den anderen?“. Es ist schon
vorgekommen, dass Besucher, die nur wenige Minuten bleiben wollten, nach über
einer Stunde immer noch neue faszinierende Einzelheiten entdeckten.